Heute möchten wir auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen: Migrantische Personenbetreuer:innen sind in ihrem Arbeitsumfeld oftmals gewaltvollen Übergriffen ausgesetzt – verbal und/oder körperlich. Laut der aktuellen Studie “24h-Das Unsichtbare Sichtbar machen” (IG24 in Kooperation mit FORBA) waren 45% der Personenbetreuer:innen von Gewalt betroffen.
Nicht selten spielt auch sexualisierte Gewalt eine Rolle. Das Gewalt passiert, ist oft durch die Abhängigkeit vom Arbeitsplatz sowie durch die isolierte Arbeitsumgebung begünstigt. Besonders herausfordernd ist dabei die oft fehlende rechtliche Unterstützung, die eine Meldung oder Verteidigung erschwert. Die Dunkelziffer ist daher besonders hoch.
Die Situation der migrantischen Personenbetreuer:innen, die über einen bestimmten Zeitraum auch bei ihren Klient:innen leben, ist besonders prekär, da sie Gewalt am Arbeitsplatz aber auch Gewalt im eigenen Rückzugsort ausgesetzt sind. Von vielen spezifischen Hilfeangeboten, wie zb. Frauenhäusern, werden sie ausgeschlossen, da sie ihren Lebensmittelpunkt nicht in Österreich haben.
Anders als bei Personen mit Angestelltenverhältnis fühlt sich für die Berufsgruppe der migrantischen Personenbetreuer:innen niemand wirklich zuständig! Weder die Behörden noch die WKO, das Gesundheits- oder das Arbeitsministerium bieten in solchen Fällen konkrete, rechtliche Unterstützung.
Die IG24 bietet Beratung und Unterstützung an. Ausbeutung, menschenunwürdige Verhältnisse und (sexualisierte) Gewalt – wir fordern die Durchführung von unangemeldeten Hausbesuchen in Betreuungsfamilien, Anknüpfung des Anspruches auf den Pflegezuschuss auf würdevolle Arbeitsbedingungen am Betreuungsplatz, Anstellungsverhältnisse, damit Betreuer:innen vor Gewalt und sexueller Diskriminierung geschützt werden.