Ausstellungseröffnung ist am 21. Oktober 2021 um 18.00 Uhr
Ort: Haus der Geschichte Österreich, Mezzanin
Es sprechen
Generaldirektorin Dr.in Johanna Rachinger, Mag.a Doris Schmidauer, Direktorin Dr.in Monika Sommer, sowie die Kurator*innen Marianna Nenning, BA BA und Dr. Stefan Benedik
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Wie haben sich Geschlechterverhältnisse in der Zeitgeschichte verändert? Oftmals unbemerkt haben Menschen in der Geschichte der Zweiten Republik entscheidende Fortschritte erreicht, indem sie nicht mit dem Erwartbaren zufrieden waren, und Ausgrenzung bekämpften. Ab 22. Oktober setzt die Ausstellung „Heimat großer Töchter“ im Foyer des hdgö diesem Engagement Denkmäler. Sie zeigt, wie es möglich ist, Handlungsspielräume zu erweitern und Vorstellungen von Geschlecht zu hinterfragen.
Die Geschichten erzählen von Strategien, die Veränderung bewirkt haben: Ein Anruf beim Bundekanzler ebnete in den 70er Jahren den Weg dafür, dass verheiratete Frauen* selbst über Erwerbsarbeit entscheiden können. Fünfzig Jahre später kämpfen 24-h-Betreuer*innen darum, dass ihre Arbeit in privaten Räumen auch öffentlich sichtbar wird. 1981 überklebten Aktivist*innen die sexistische Werbekampagne einer Unterwäschefirma. Der Konflikt erzeugte große mediale Aufmerksamkeit und wurde als „Wiener Wäschekrieg“ berühmt. Heute dienen Straßenkreiden dazu, ähnliche Anliegen zu artikulieren: In mehreren österreichischen Städten nutzt sie die Initiative „Catcallsof“, um sexualisierte Übergriffe für die Öffentlichkeit greifbar zu machen und sie als gesellschaftliches Problem aufzuzeigen. Damit sie Sichtbarkeit für ihren Kampf gegen Diskriminierung erreichen, mussten intergeschlechtliche Menschen bis vor den Verfassungsgerichtshof gehen: Seit 2018 zeigen alle behördlichen Formulare, dass Zweigeschlechtlichkeit nicht genügt, um Identität und Körper zu beschreiben.