Fachkräftemangel, eine alternde Bevölkerung und die Belastungen, die Pflegeberufe mit sich bringen, stellen das österreichische Pflegesystem vor große Herausforderungen. Um qualitätsvolle und nachhaltige Care-Arrangements zu sichern, benötigt es strukturelle Reformen und finanzielle Anpassungen. Verschiedene Organisationen, unter anderem die WKO, haben sich anlässlich des internationalen „Tages der Pflege“ zu diesem Thema positioniert.

Die Wirtschaftskammer fordert in ihrem Positionspapier eine Erhöhung der staatlichen Förderung für die Personenbetreuung von derzeit 800 Euro auf insgesamt 1.450 Euro pro Monat. Obwohl die vorgeschlagene Erhöhung der Förderung auf den ersten Blick positiv erscheint, bleibt unklar, ob die zusätzlichen Mittel tatsächlich bei den Betreuungskräften ankommen.

Die bisherige Praxis zeigt, dass die Erhöhung von Förderungen nicht zwangsläufig zu höheren Honoraren für die Betreuungskräfte führt. 2023 wurde die staatliche Förderung bereits auf 800 Euro erhöht – ohne Garantie, dass das Geld bei den Betreuer:innen ankommt!

Ohne klare Vorgaben besteht die Gefahr, dass die zusätzlichen Mittel nicht dazu eingesetzt werden, um die Arbeitsbedingungen der Betreuerinnen zu verbessern – oft landet das Geld bei den Vermittlungsagenturen. Um sicherzustellen, dass die erhöhten Fördermittel den Personenbetreuer:innen zugutekommen und nicht bei Vermittlungsagenturen versickern, sind transparente Regelungen notwendig.

Mehr staatliche Förderungen sind wünschenswert, aber mit Garantie für eine faire Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für die Personenbetreuer:innen!