Fokus-Konferenz: Pflege & Arbeitswelt
Die von der Zukunftswerkstatt Gesundheitspolitik veranstaltete Fokus-Konferenz zum Thema Pflege & Arbeitswelt eröffnete auch eine Diskussion zum Thema der 24h-Betreuung. Die IG24 thematisierte hier mehrere Problematiken: Die Machtasymmetrie innerhalb des Dreiecksverhältnisses Betreuer*in – betreute Person – Agentur, Scheinselbständigkeit und die von uns angestrebte juristische Feststellung dieser Arbeitsverhältnisse Dilemma innerhalb des Kompetenzrahmens – Betreuung/Pflege, fehlende Unterstützungsangebote für Betreuer*innen.
Gemeinsam mit Birgit Meinhard-Schiebel von der IG Pflegende Angehörige haben wir im Zuge unseres Vortrags einen Konsens darüber gefunden, dass es im Problemfeld fehlende Unterstützung, Beratung und Einschulung durch das Pflegefachpersonal eine bessere Infrastruktur aufgebaut gehört. Betreuer*innen und pflegende Angehörige führen Laienpflege durch. Das trägt zur Überforderung am Arbeitsplatz bei – ein Stressfaktor, der die Lebensqualität aller Betroffenen und die Pflegequalität maßgeblich beeinflusst. Im beruflichen Kontext der Betreuer*innen stellt die Laienpflege zudem ein hohes unternehmerisches Risiko dar: Ohne Delegierung (d.h. eine ärztliche Erklärung über die Befähigung zur Ausübung der im konkreten Pflegefall benötigten pflegerischen Tätigkeiten) können sich die Betreuer*innen im Falle von gefährlicher Pflege strafbar machen.