Migra Care
Einbindung von 24-Stunden-Betreuer:innen in Pflegenetzwerke in Österreich
Worum geht es im Projekt?
Derzeit werden viele ältere, gebrechliche Menschen, die zu Hause leben, von Personenbetreuer:innen betreut – sogenannte 24-Stunden-Betreuer:innen. Die Mehrheit dieser Betreuer:innen sind migrantische Frauen (98%) aus osteuropäischen Ländern wie der Slowakei, Rumänien und Ungarn. In diesem transdisziplinären Projekt arbeiten Partner:innen aus der Forschung gemeinsam mit Interessenvertretungen aus der Sorgearbeit daran das innovative Konzept der Betreuer:innen-Cafés weiterzuentwickeln – ein Raum, der durch ehrenamtliches Engagement geschaffen wird, damit 24h Betreuerinnen sich miteinander austauschen können.
Um 24-Stunden- Betreuer:innen besser in bestehende Pflegenetzwerke zu integrieren setzt das Projekt daran an, Betreuer:innen Cafés österreichweit miteinander zu vernetzen, ein Weiterbildungsprogramm im Rahmen dieser anzubieten, sowie Trainings für Community Nurses sowie Sozialberatungsstellen anzubieten, in denen diese erfahren, was 24- Betreuer:innen leisten und für ihre Arbeit als live-in Betreuer:in für Voraussetzungen brauchen. Das praxisorientierte Projekt wird sozialwissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das Projekt ist ganz im Sinne des Konzepts der Caring Community, welches darauf abzielt, die Einbindung und Vernetzung unterschiedlicher Akteur:innen in der Sorgearbeit nachhaltig und bottom-up zu stärken, um vulnerable Gruppen resilienter zu machen.
Was ist das Ziel des Projekts?
Ziel von MigraCare ist es die Resilienz von 24-Stunden-Betreuer:innen und ihre gesellschaftliche Anerkennung zu stärken, durch die Vernetzung untereinander (in Betreuer:innen Cafés) sowie durch die Entwicklung eines Weiterbildungsangebots in Österreich/online. Ein weiteres Ziel ist es 24-Stunden-Betreuer:innen mit Community Nurses zu vernetzen, um eine nachhaltige Zusammenarbeit zu fördern und eine Schnittstelle mit dem bestehenden Pflegenetzwerk in Österreich zu schaffen.
Wer nimmt am Projekt teil?
24h-Betreuerinnen, Forscherinnen, gemeinnützige Organisationen, Sozialforscherinnen, zivilgesellschaftliche Organisationen
Wie werden die Teilnehmer:innen in das Projekt einbezogen?
Das Projekt arbeitet mit qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung und baut grundsätzlich auf der Partizipation der Betreuer:innen sowie der Interessenvertretungen in allen Schritten des Projekts – von der Projektantragschreibung bis hin zur Evaluation – auf.
Laufzeit: 02/2023 – 12/2024
Projektleitung:
Silvia Wojczewski
In Kooperation mit:
Zentrum für Public Health MED Uni Wien
BetreuerinnenCafé Leonstein